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Coaching

Definition: Was versteht man unter Coaching?

Coaching ist ein Prozess, bei dem eine Person (Coach) eine andere Person (Coachee) oder eine Gruppe von Personen (Coachees) unterstützt, um deren persönliche oder berufliche Ziele zu erreichen. Dabei bietet der*die Coach strukturierte und zielorientierte Unterstützung an, indem er*sie hilft, Stärken und Schwächen zu identifizieren, Ziele zu klären und einen geeigneten Aktionsplan zu erstellen. Der*die Coachee kann das Coaching für unterschiedliche Ziele nutzen, wie z. B. für Karriereentwicklung, Führungskräfteentwicklung, persönliche Entwicklung, Gesundheit und Wellness oder für die Verbesserung zwischenmenschlicher Beziehungen. Der*die Coach kann das Coaching sowohl in Präsenz als auch online durchführen und die Dauer des Coachings richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen des*der Coachees.

Wie läuft ein Coaching ab?

Coaching ist immer individuell. Die spezifische Thematik und persönliche Verfassung des*der Klient*in (auch Coachee genannt), aber auch die gewählten Methoden und Ansätze des*der Coachs haben Einfluss auf den typischen Ablauf eines Coachings. Um den Erfolg eines Coachings sicherzustellen, muss man selbst zudem einige Voraussetzungen mitbringen. Dennoch durchläuft ein Coaching meist die folgenden 5 Phasen:

  1. Das Kennenlernen
    Im ersten Schritt lernen sich Coach und Coachee in einem Erstgespräch kennen, in dem die Ausgangssituation geklärt und das zu bearbeitende Problem oder Hindernis klar abgesteckt wird. Es werden erste Ziele formuliert, sowie ein grober Coaching-Plan erstellt, um diese zu erreichen.
  2. Die Vereinbarung
    Die Ziele des*der Klient*in werden genauer definiert und mit Hilfe von Planungsmethoden (z. B. SMART Ziele) realistisch und messbar ausgestaltet. Sie werden schriftlich in einer Coaching-Vereinbarung festgehalten. Zusätzlich werden die Rahmenbedingungen des Coachings wie Dauer, Kosten, Ort und Termine klar benannt und abgestimmt.
  3. Die Umsetzung
    In dieser Phase werden die Problemstellungen des*der Klient*in anhand von konkreten Beispielen analysiert. Der*die Coach unterstützt den*die Coachee darin, eigenständig Lösungen zu erarbeiten und Veränderungen in bestehende Muster zu bringen. Mit Hilfe von Hausaufgaben, gemeinsam entwickelten Strategien und regelmäßigem, ehrlichem Feedback arbeitet der*die Klient*in an der Thematik.
  4. Die Erfolgskontrolle
    Gemeinsam kontrollieren Coach und Klient*in die erreichten Erfolge. Es wird überprüft, wie weit die vereinbarten Ziele erreicht wurden bzw. welche Schritte bis zum Ziel noch fehlen. Zudem wird analysiert, ob der*die Klient*in die gelernten Methoden und Strategien in Zukunft ohne Unterstützung anwenden kann, um seine*ihre gesetzten Ziele nachhaltig verfolgen und erreichen zu können.
  5. Die Evaluierung
    In der letzten Phase des Coachings wird auf den gemeinsamen Prozess zurückgeblickt. Es wird evaluiert, wie sich der (Arbeits-)Alltag des*der Klient*in durch das Coaching verändert hat. Welche Strategien funktionieren einwandfrei, welche müssen an neue Gegebenheiten angepasst werden? Eventuell neu aufgekommene Problematiken und mögliche Lösungsansätze werden besprochen. Ehrliches Feedback von Coach und Klient*in bringt beide Seiten weiter.

Für wen ist Coaching sinnvoll?

Coaching ist ein lösungsorientierter Beratungsansatz, der im Privaten ebenso wie im Arbeitskontext eingesetzt werden kann. Die Zielgruppe für ein Coaching ist ebenso facettenreich wie die Beratungsmethode selbst. Menschen jeden Alters und jeder Herkunft mit diversen Zielsetzungen oder Problemstellungen können von einem Coaching profitieren. Damit ein Coaching einen Mehrwert für den*die Klient*in hat, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein.

  • Eigeninitiative
    Der*die Coachee muss sich selbst aktiv für ein Coaching entscheiden. Fehlt die persönliche Motivation, sich für diesen Prozess zu öffnen, kann ein Coaching nicht erfolgreich ablaufen.
  • Veränderungsbereitschaft
    Sich verändern zu wollen, ist meist leichter gesagt als getan. Das Aufbrechen routinierter Muster und der Weg aus der eigenen Komfortzone ist ein anstrengender und kräftezehrender Prozess, der oft nicht auf Anhieb Früchte trägt. Häufig ist dem*der Klient*in nicht bewusst, dass an negativen Verhaltensweisen festgehalten wird. Der Wille zur Veränderung ist daher eine essenzielle Voraussetzung für ein professionelles Coaching.
  • Offenheit & Ehrlichkeit
    Ein Coaching kann nur dann Wirkung entfalten, wenn Coach und Coachee ehrlich und offen miteinander umgehen. Werden aus falscher Scham Notlügen vorgeschoben oder die Wahrheit beschönigt, kann das den Coaching-Prozess behindern. Nur wer mit offenen Karten spielt, hat hier die Chance, sich erfolgreich weiterzuentwickeln. Dabei liegt es auch in der Hand des*der Coach, einen sicheren Raum für den*die Klient*in zu erschaffen, in dem Gedanken und Erlebnisse ohne Angst geteilt werden können.
  • Gegenseitige Akzeptanz
    Wie auch in vielen anderen Beratungsbereichen, kommt es beim Coaching besonders darauf an, dass sich beide Parteien miteinander wohlfühlen. Das Erstgespräch dient also nicht nur dem grundsätzlichen Kennenlernen bzw. der ersten Anamnese. Vor allem können hier Coach und Klient*in prüfen, ob die Chemie zwischen ihnen stimmt. Wer sich mit seinem*ihrem Coach nicht wohl fühlt, wird im Lauf des Coachings nicht ehrlich und motiviert an den gesetzten Zielen arbeiten.

Was ist das Ziel von Coaching?

Der*die Coachee wird in Coachings ganzheitlich betrachtet. Es werden also nicht nur Probleme oder Hindernisse im (Arbeits-)Alltag behandelt, sondern zum Beispiel auch der emotionale Umgang mit Rückschlägen oder Leistungsdruck thematisiert. Ein*e Coach gibt keine konkreten Ratschläge vor, sondern unterstützt die Klienten mit gezieltem Nachfragen und ehrlichem Feedback darin, selbst zum Ziel zu gelangen. Ziel eines Coachings ist es, dem*der Coachee Mittel und Wege an die Hand zu geben, mit denen er*sie selbst Lösungen für Probleme und Herausforderungen finden kann.

Begriffsabgrenzung: Wie unterscheidet sich Coaching von anderen Beratungsformen?

Da Coaching kein geschützter Begriff ist, wird er häufig synonym zu Beratung, Training, Mentoring oder sogar Psychotherapie verwendet. Jedoch lässt sich Coaching klar von den anderen Beratungsmethoden abgrenzen.

Unterschiede zwischen Coaching und Psychotherapie

Im Gegensatz zum Coaching richtet sich Psychotherapie an Menschen mit psychischen Problemen oder Erkrankungen. Psychotherapien dürfen außerdem ausschließlich von Personen angeboten werden, die eine entsprechende Ausbildung und Zulassung besitzen. Wer eine Psychotherapie beginnt, ist häufig nicht mehr in der Lage, den Alltag alleine zu meistern und sucht daher nach langfristiger Hilfe und Unterstützung. Im Gegensatz dazu werden in Coachings meist klar eingegrenzte Probleme oder Ziele in wenigen Sitzungen bearbeitet.

Unterschiede zwischen Coaching und Beratung

In der Beratung liegt der Fokus auf dem Fachwissen des*der Berater*in. Er wird für spezifische Thematiken hinzugezogen und beurteilt die Situation neutral mit seinem*ihrem Expert*innenwissen. Im Gegensatz zum Coaching geht die Beratung nicht auf die individuellen und emotionalen Problemstellungen des Menschen ein. Eine fachliche Beratung kann jedoch Teil eines Coachings-Prozesses sein, wenn es für den*die Klient*in in diesem Moment sinnvoll ist und der*die Coach die nötige Fachkompetenz besitzt.

Unterschiede zwischen Coaching und Training

Das Ziel eines Trainings ist es, bestimmte Kompetenzen und Fähigkeiten aufzubauen. Anders als beim Coaching liegt der Schwerpunkt eines Trainings auf den Trainingsinhalten, nicht auf dem Menschen selbst. Ein Training kann, wie beispielsweise auch eine Beratung, Teil des Coaching-Prozesses werden. So können zum Beispiel neue Verhaltensweisen geübt und gefestigt werden.

Unterschiede zwischen Coaching und Mentoring

Mentoring bezeichnet den Prozess der Wissensvermittlung einer erfahrenen Person an eine unerfahrene Person. Vor allem in der Arbeitswelt findet Mentoring viel Anwendung. Hier geben langjährige Angestellte den über Jahren angesammelten Wissensvorrat über die organisationsspezifischen Prozesse an neue Angestellte weiter. Im Gegensatz zum*zur Mentor*in gibt ein* professionelle*r Coach keine direkten Ratschläge, sondern setzt relevante Impulse und unterstützt den*die Coachee, selbst zu einer Lösung zu gelangen.

Coaching im Projektmanagement

Wurde Coaching noch vor wenigen Jahren nur im Top-Management beansprucht, so findet es heute Anklang in der breiten Masse der Arbeitswelt. Vor allem in mittleren und hohen Führungspositionen und im Projektmanagement bietet sich ein Coaching als unterstützendes Element zur Personalentwicklung an. Ein*e Coach fungiert dabei als professionelle*r Gesprächspartner*in, mit dem man Probleme, Ideen und Vorhaben besprechen und evaluieren kann.

Zertifizierte Coachings können nicht nur zu einem Sprung auf der Karriereleiter führen, sondern auch für den Lebenslauf interessant sein. So ist es beispielsweise möglich, sich mit Hilfe eines Coachings als Certified Project Director*in (IPMA® Level A) oder Certified Senior Project Manager*in (IPMA® Level B) ausbilden zu lassen. Das Coaching bereitet die Teilnehmenden dabei bestmöglich auf die Abschlussprüfung vor und dient als zusätzliche Unterstützung neben dem eigenständigen Erlernen der Prüfungsinhalte.

Spätestens seit der Begriff Homeoffice allgegenwärtig ist, sind Coachings nicht nur persönlich, sondern auch virtuell von Zuhause oder dem Büro aus möglich. So können Coachings einfacher in den stressigen Alltag integriert werden. Bei virtuellen Coachings wird der Prozess den neuen Rahmenbedingungen angepasst, indem beispielsweise die Kennenlern-Phase verlängert und intensiviert wird.

Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, kann sich auch selbst zum*zur Coach ausbilden lassen. Hierfür gibt es zahlreiche unterschiedliche Spezifizierungen. In der Ausbildung zum*zur Agile Coach beispielsweise erlernt man Methoden und Strategien, die dem eigenen Team oder dem Unternehmen den Weg zum agilen Arbeiten erleichtern. Als ausgebildete*r Coach lassen sich die erlernten Coaching-Prozesse und -Methoden leicht in den Arbeitsalltag integrieren. Durch die ausgebauten Kompetenzen in Kommunikation und emotionaler Intelligenz ist ein*e Agile Coach eine langfristige Bereicherung für jedes agil arbeitende Team oder Unternehmen.

Die wichtigsten Grundsätze für seriöses Coaching

Ein*e Coach fungiert als mentale Stütze für die Coachees. Damit ein Coaching erfolgreich sein kann, muss vor allem die Chemie zwischen Coach und Klient passen. Fühlt man sich also bereits beim Erstgespräch unwohl, sollte man sich auf die Suche nach anderen Coaches machen. Wie in allen Bereichen, in denen es keine staatlich anerkannte Ausbildung gibt, können sich Coachings sehr stark in ihrer Qualität unterscheiden. Seriöse und professionelle Coaches besitzen häufig Weiterbildungen und Coaching-Zertifizierungen. Zusätzlich werden bei seriösen Coachings immer die folgenden Grundprinzipien eingehalten:

  1. Freiwilligkeit
    Ein Coaching ist immer eine freiwillige Entscheidung und wird aus der eigenen Motivation heraus gestartet. Erzwungene oder auferlegte Coachings sind nicht nur Zeit- sondern auch reine Geldverschwendung.
  2. Individuelle Lösungsfindung
    Ein*e seriöse*r Coach präsentiert keine vorgefertigten Strategien oder Lösungsansätze. Er*sie orientiert sich an der individuellen Situation der Coachees und unterstützt sie dabei, selbst Lösungswege zu erarbeiten.
  3. Aktive Mitarbeit
    Coachings sind interaktive Prozesse. Ein Coaching kann nicht funktionieren, wenn an Problemen oder Zielsetzungen nur einseitig gearbeitet wird. Ehrliche Kommunikation, Wille zur Veränderung und gegenseitiges Feedback bestimmen über den Erfolg eines Coachings.
  4. Neutralität
    Seriöse Coaches behalten persönliche Meinungen und Ratschläge für sich. Sie verfolgen keine eigenen Ziele und versuchen nicht, die Coachees in bestimmte Richtungen zu leiten.
  5. Gleichberechtigung
    Seriöses Coaching findet auf Augenhöhe statt. Als Klient*in sollte man nie das Gefühl bekommen, der*die Coach stünde über einem – wie es beispielsweise in einem Mentoring der Fall ist.

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